STADT DER FRAUEN

KÜNSTLERINNEN IN WIEN VON 1900 BIS 1938

AUF AUGENHÖHE

MIT KLIMT UND CO.

Die Präsenz der Arbeiten von Frauen im Kunstbetrieb

Ausstellung von Broncia Koller-Pinell und Heinrich Schröder in der Galerie Miethke, 1911

Als Malerinnen, Bildhauerinnen oder Modedesignerinnen waren Frauen in der kosmopolitischen Kultur Wiens überraschend stark präsent. Sie wurden von ihren männlichen Kollegen geschätzt und stellten auf Augenhöhe mit Künstlern wie Gustav Klimt, Egon Schiele oder Oskar Kokoschka aus. Auch die Moderne Galerie im Belvedere kaufte in jener Zeit erste Bilder von Frauen an. Unter Direktor Franz Martin Haberditzl gab es eine umfassende Sammlungsneuordnung, in deren Verlauf auch Werke von Marie Olga Brand-Krieghammer, Marie Egner und Tina Blau erworben wurden. Mit den Gruppenausstellungen im Salon Pisko führten Frauen in Wien alternative Ausstellungspraktiken ein. Parallel dazu waren sie aber auch häufig in großen Ausstellungen vertreten. Knapp über ein Drittel der Ausstellenden in der Kunstschau von 1908 etwa waren Frauen, eine bis heute beeindruckende Quote.