Die Präsenz der Arbeiten von Frauen im Kunstbetrieb
Ausstellung von Broncia Koller-Pinell und Heinrich Schröder in der Galerie Miethke, 1911
Als Malerinnen, Bildhauerinnen oder Modedesignerinnen waren Frauenin der kosmopolitischen Kultur Wiens überraschend stark präsent. Siewurden von ihren männlichen Kollegen geschätzt und stellten aufAugenhöhe mit Künstlern wie Gustav Klimt, Egon Schiele oder OskarKokoschka aus. Auch die Moderne Galerie im Belvedere kaufte in jenerZeit erste Bilder von Frauen an. Unter Direktor Franz Martin Haberditzlgab es eine umfassende Sammlungsneuordnung, in deren Verlauf auchWerke von Marie Olga Brand-Krieghammer, Marie Egner und Tina Blauerworben wurden. Mit den Gruppenausstellungen im Salon Piskoführten Frauen in Wien alternative Ausstellungspraktiken ein. Paralleldazu waren sie aber auch häufig in großen Ausstellungen vertreten.Knapp über ein Drittel der Ausstellenden in der Kunstschau von 1908etwa waren Frauen, eine bis heute beeindruckende Quote.