Egon Schiele

Wege einer Sammlung

Auf den zweiten Blick

Röntgenaufnahme Hauswand,

© Restaurierungsabteilung Belvedere, Wien

In Vorbereitung der Ausstellung untersuchte die Restaurierungsabteilung des Belvedere die Maltechnik der Gemälde. Erstmals wurde der gesamte Schiele-Bestand eines Museums mit Hilfe von digitalem Röntgen, UV- Strahlen, Infrarotreflektografie, Mikroskop- und Makroaufnahmen genau erforscht. Die gezeigten Detailaufnahmen der untersuchten Gemälde bieten eine ungewohnte wie eindrucksvolle Nahsicht auf Schieles Malerei. So wird etwa deutlich, dass er allen Malmitteln und -schichten eine nahezu gleichwertige Bedeutung einräumte. Erkenntlich wird dies etwa bei einem seiner wichtigsten Werke, Hauswand (Fenster) von 1914. Hier übernimmt die Grundierung die Darstellung der Hausfassade; Details wie die Fenster und Schindeln der Pultdächer werden mit Farbe aufgetragen. Das Bild erhält so einen ganz eigenen Charakter und die Mauer wirkt besonders realistisch.